Start-up stellt angeblich Verbindung zwischen Bluetooth-Gerät und Satellit her

Mit wenigen dutzend Satelliten möchte ein Start-up aus den USA bald herkömmliche Bluetooth-Geräte anbinden. Ein erster Pilotversuch hat angeblich geklappt.

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Satellitenbild der Erde bei Nacht mit einer Darstellung eines Netzwerks

(Bild: NicoElNino/Shutterstock.com)

Lesezeit: 3 Min.

Bild des angeblich ersten Bluetooth-Signals, das aus dem All empfangen wurde.

(Bild: Hubble Network)

Einem Start-up aus den USA ist es angeblich gelungen, erstmals eine Bluetooth-Verbindung zu einem Satelliten herzustellen. Wie die Firma namens Hubble Network jetzt publik gemacht hat, wurden dafür Anfang März zwei selbst entwickelte Satelliten ins All geschickt, die später das Signal eines handelsübliches Bluetooth-Chips empfangen hätten. Die überbrückte Distanz gibt das Start-up mit 600 km an. Laut TechCrunch beruht diese Leistung unter anderem auf speziellen Antennen der Satelliten, die wie eine Art Vergrößerungsglas funktionieren und die ankommenden Bluetooth-Signale bündeln. Künftig sollen herkömmliche Bluetooth-Geräte mit einem simplen Software-Update in die Lage versetzt werden, mit Satelliten zu kommunizieren.

Mit dem erfolgreichen Pilotversuch habe man den Grundstein gelegt, um das Internet der Dinge zu revolutionieren, schreibt Hubble Network. Jedes Jahr würden fünf Milliarden Bluetooth-Geräte verkauft und die neue Konnektivität könnte "monumentale" Folgen haben. Das Start-up will laut TechCrunch im Sommer zwei weitere Satelliten mit Raketen von SpaceX ins All schicken und damit eine erste Konstellation aufbauen. Erste Kunden beginnen angeblich bereits, Tests durchzuführen. Ende 2025 sollen dann 32 Satelliten gestartet werden, die angeschlossenen Geräten von überall auf der Welt aus für etwa zwei bis drei Stunden pro Tag eine Satellitenanbindung über Bluetooth ermöglichen würden.

Einer der Satelliten

(Bild: Hubble Network)

Zur eingesetzten Technik nennt Hubble Network keine Einzelheiten, für den Erfolg mussten aber mehrere Hürden überwunden werden. Zentral für die immense Reichweite, die jetzt überbrückt wurde, sind laut TechCrunch die speziellen Antennen an Bord der Satelliten. Die sollen nicht nur die Signale verstärken, sondern es auch ermöglichen, dass viele Verbindungen gleichzeitig hergestellt werden können, hat Hubble Network vor einem Jahr erklärt. Es hätten aber Probleme gelöst werden müssen, die mit dem Dopplereffekt zu tun haben und die auf die immense Geschwindigkeit zurückgehen, mit der die Satelliten sich aus der Perspektive der Bluetooth-Geräte bewegen.

Der jetzt vermeldete Erfolg sei nur der Anfang, schreibt Hubble Network. Ziel sei ein sicheres, kostengünstiges und stromsparendes globales Netzwerk, in dem eine Milliarde Geräte verbunden werden sollen. Dabei werde es sich nicht nur um Geräte von Endverbrauchern handeln, das Start-up sieht auch die Agrarindustrie, die Baubranche, Infrastruktur, Lieferketten, Logistik, Öl- und Gasförderung sowie das Militär als naheliegende Kunden. Wenn man tatsächlich eine globale Anbindung bei 20-fach geringerem Stromverbrauch und 50-fach geringeren Betriebskosten anbieten könne, sei das keine Verbesserung, sondern eine Transformation.

Update

Zwei Bilder ergänzt und Formulierungen präzisiert

(mho)