Youtube testet KI, um Langweiliges zu überspringen

Viele Youtubevideos nerven mit Blabla, das User gerne überspringen, um auf den Punkt zu kommen. In den USA hilft nun eine KI-Funktion namens Jump Ahead.​

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 45 Kommentare lesen
Handy, auf dem Youtube-Logo und -Schriftzug zu sehen sind; links und rechts davon liegt jeweils ein schwarzer, kabelloser In-Ohr-Kopfhörer

(Bild: Shutterstock.com/Chubo - my masterpiece)

Lesezeit: 2 Min.

Künstliche Intelligenz (KI) soll Youtube-Nutzern dabei helfen, in Videos zu den interessanten Sequenzen zu springen. Denn zu oft nerven Filmchen mit Logorrhoe, die nicht nur Zuschauer abschreckt, sondern auch unnötige Last auf Youtubes Servern erzeugt. Die konzerneigene Suchmaschine Google verlinkt daher schon seit Jahren direkt auf "wichtige Sequenzen" in ausgewählten Youtubevideos. Nun hält eine ähnliche Funktion namens Jump Ahead in der Youtube-App für Android-User in den USA Einzug.

Jump Ahead ist noch ein experimentelles Leistungsmerkmal und muss über youtube.com/new aktiviert werden. Macht der User anschließend einen Doppeltap – üblicherweise eine Anweisung zum Vorspulen um zehn Sekunden – kann zusätzlich die Option Jump Ahead erscheinen. Laut Angaben vom März kombiniert Jump Ahead Daten über das bislang beobachtete Zuschauerverhalten mit KI-Algorithmen. Die KI versucht, zu erraten, zu welcher Stelle im Youtube-Video der Nutzer eigentlich vordringen möchte.

Verfügbar ist Jump Ahead nur für US-User, die ein Youtube-Premium-Abonnent bezahlen, und auch dann nur in der Youtube-App für Android bei bestimmten englischsprachigen Videos. Seit Ende März hat der Datenkonzern das Feature einer kleinen Schar auserlesener User testweise zur Verfügung gestellt, jetzt beginnt ein größerer Test mit jenen, die sich bei youtube.com/new dazu anmelden.

Über diesen Weg probiert Youtube bisweilen Dinge aus, die später zu einem allgemeinen Angebot werden oder wieder in der Versenkung verschwinden. War Jump Ahead im März-Test für selbst hochgeladene Videos auch ohne Premium-Abo verfügbar, konnte heise online die Testfunktion mit einem US-Konto ohne Premium-Abo bislang gar nicht aktivieren.

Die Streaming-Plattform hat im vergangenen Jahr mit Youtube Create und Dream Screen neue KI-Werkzeuge für die Videoproduktion vorgestellt, mit denen die Erstellung von Videos erleichtert wird. Dream Screen kann aus einer Textvorgabe Hintergründe für Shorts generieren, die kurzen Videos auf Youtube. Dream Track ist ein Experiment, bei dem eine generative KI Musik erzeugt. Im Laufe dieses Jahres möchte Youtube seine Videoproduzenten mit zusätzlichen KI-Features weiter unterstützen.

(ds)